*** Diesen Beitrag haben wir aus persönlichem Interesse verfasst. Damit machen wir unbezahlte Reklame. ***
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Als Ort genussvollen Bummelns hatten wir in diesem Jahr die weitläufigen Gärten des Schlosses von Düsseldorf-Benrath auserkoren: ein rosafarbenes Lustschloss, erbaut in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Stil des späten französischen Rokoko. Von wem, für wen und zu welchem Behufe ist fürderhin nicht von Belang und bleibt hier unerwähnt. Denn die Stilfülle des Bauwerks weit in den Schatten stellte die illustre Gruppe, die sich zum Teil bereits ab 10 Uhr zum Frühstück im schlosseigenen Café einfand. Ein Spaziergang durch den nahezu einen Quadratkilometer großen Park sollte schließlich nicht ungestärkt angegangen werden! Zur offiziellen Startzeit um 13 Uhr begab man sich wohlgesättigt zu den Schlosstreppen, um dort auf weitere abenteuerlustige Flaneure zu treffen – und auf einen sonntäglichen Fahrradkorso, dessen Teilnehmer vergeblich versuchten, unsere exotische Gesellschaft mit leuchtend gelben Warnwesten an Strahlkraft zu übertrumpfen.
Ganze vierzig wohlbekannte sowie erstmalig teilnehmende Mitstreiterinnen und Mitstreiter waren unserer Einladung zum 4. GRAND FLANEUR WALK gefolgt. Die ambivalente Wetterprognose von heiter bis wolkigen 18° Celsius hatte die Mutigen bei der Wahl ihrer Garderobe zu sommerlichem Leinen greifen lassen, während die Vorsichtigen wärmendem Tweed den Vorzug gegeben hatten. Erste Tat nach der Begrüßungsansprache und dem Verteilen kleiner Zettel mit Inspirationen zum Innehalten – „Schließen Sie eine Minute lang die Augen, und schnuppern Sie“, war zum Beispiel darauf zu lesen oder auch: „Heben Sie Ihren Kopf, und beobachten Sie eine Minute lang, wie die Wolken ziehen“ – war das Schießen des obigen Gruppenphotos. Damit war die schwierigste Aufgabe des Tages bereits bewältigt, und es konnte losgehen. Wobei „Losgehen“ bei einem FLANEUR WALK immer bedeutet, sich nach einer Viertelstunde und mehreren zarten Aufforderungen unsererseits aus behaglichen Plaudereien zu lösen und gemächlich in Bewegung zu setzen. Der Weg führte durch den Küchengarten, den Barockgarten, entlang des Spiegelweihers bis zum schönsten Punkt des Parks: Auf einer kleinen Anhöhe spiegelt sich das 500 Meter entfernte Lustschloss im langgestreckten Weiher.
Alle Flaneure waren sich einig: Nach kräftezehrendem Zurücklegen der 500 Meter langen Strecke binnen Stundenfrist schien eine Picknickpause angeraten, um die körpereigenen Kreisläufe keineswegs zu überfordern. Also wurden belegte Brote, Kuchen (besonderer Dank an unsere belgischen Freunde aus Antwerpen für das großzügige Verteilen schmackhaften Backwerks!) und Weine in diversen Farben genossen. In allerbester Laune mäanderte die Gesellschaft nach einer weiteren Stunde schließlich plaudernd und parlierend durch den waldreichen Teil des Parks bis zum, bereits wieder in direkter Schlossnähe befindlichen, Englischen Landschaftsgarten. Hier verabschiedete sich ein Teil der Gäste, um ihr Glück in den umliegenden Speisegaststätten zu versuchen. Die meisten steuerten hingegen aus Gründen der Kraftersparnis erneut das Schlosscafé an, um sich von den Strapazen des ereignisreichen Tages bei Tee, Kaffee und anregenden Gesprächen zu erholen…
Warum tun wir uns diese Tortur an, mögen Sie fragen? Nun, das Feiern des guten Stils ist in illustrer Gesellschaft einfach doppelt schön. Selten übers Jahr werden mehr ehrliche Komplimente ausgetauscht, neue Bekanntschaften geknüpft und Pläne für weitere Zusammenkünfte geschmiedet als bei einer gemächlichen Flânerie. Einfach wunderbar! Und neben schwelgenden Erinnerungen ist da bereits die Vorfreude aufs nächste Mal!
Ihre und Eure
Marie de Winter & Ferdinand Sturm
Hier der Link zur „Mutter-Veranstaltung“ des Großen Flanierens: https://thechap.co.uk/2024/05/07/the-fourth-grand-flaneur-walk-2/
Photos: Marie de Winter & Ferdinand Sturm, 2. und 3. von Klaus Kurz
This year, we had chosen the extensive gardens of Düsseldorf-Benrath Palace as a place for a leisurely stroll: a pink pleasure palace built in the second half of the 18th century in the late
French Rococo style. By whom, for whom and for what purpose is irrelevant and remains unmentioned here. Because the wealth of style of the building was far overshadowed by the illustrious group,
some of whom had already gathered for breakfast in the castle's own café at 10 am. After all, a walk through the park, which covers almost one square kilometer, was not to be tackled without
being fortified! At the official start time of 1 p.m., the well-fed group made their way to the castle steps to meet more adventurous strollers - and a Sunday bicycle parade, whose participants
tried in vain to outshine our exotic company with bright yellow high-visibility vests.
A total of forty well-known and first-time participants accepted our invitation to the 4th GRAND FLANEUR WALK. The ambivalent weather forecast of a clear to cloudy 18° Celsius made the brave
choose summery linen for their wardrobe, while the cautious opted for warm tweed. The first task after the welcoming speech and the distribution of small pieces of paper with inspirations to
pause for a moment - "Close your eyes for a minute and sniff", for example, or "Lift your head and watch the clouds for a minute" - was to take the group photo above. This meant that the most
difficult task of the day had already been completed and we were ready to set off. In a FLANEUR WALK, "setting off" always means, after a quarter of an hour and several gentle prompts from us,
breaking away from cozy chats and starting to move at a leisurely pace. The path led through the kitchen garden, the baroque garden, along the mirror pond to the most beautiful spot in the park:
on a small hill, the pleasure palace 500 meters away is reflected in the elongated pond.
All the strollers were in agreement: after covering the 500-metre route in a matter of hours, a picnic break seemed advisable so as not to overtax the body's circulation. So we enjoyed
sandwiches, cakes (special thanks to our Belgian friends from Antwerp for generously distributing tasty baked goods!) and wines in various colors. After another hour, the group meandered through
the wooded part of the park in high spirits, chatting and parading their way to the English Landscape Garden, which was once again in the immediate vicinity of the castle. Here, some of the
guests left to try their luck in the surrounding restaurants. Most, on the other hand, headed back to the castle café to save energy and recover from the exertions of the eventful day with tea,
coffee and stimulating conversation...
Why do we put ourselves through this ordeal, you may ask? Well, celebrating good style is simply twice as nice in illustrious company. Rarely throughout the year are more sincere compliments
exchanged, new acquaintances made and plans for further get-togethers forged than at a leisurely flânerie. Simply wonderful! And as well as reminiscing, there's already the anticipation of the
next time!
Yours
Marie de Winter & Ferdinand Sturm
Here is the link to the "mother event" of the GRAND FLANEUR WALK: https://thechap.co.uk/2024/05/07/the-fourth-grand-flaneur-walk-2/
Photos: Marie de Winter & Ferdinand Sturm, 2nd and 3rd by Klaus Kurz
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