*** Diesen Beitrag haben wir aus persönlichem Interesse verfasst. Damit machen wir unbezahlte Reklame. ***
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„Willkommen in der Zukunft!“, begrüßte uns der italienische Gelatiero im Eiscafé auf der Düsseldorfer Rheinpromenade, nachdem er eiligst Stühle und Tische für über 30 bestgekleidete Flaneure zusammengeschoben hatte. Ein wahrhaft heroisches Unterfangen an diesem sonnig heißen Spätnachmittag, das wir zum Abschluss des Großen Flanierens mit der Bestellung üppiger Eisportionen goutierten, um uns von den süßen Mühen der ziellosen Bewegung zu erholen.
„Willkommen in der Zukunft“ – wie sehr scheint doch der Anblick des hellen Dreiteilers, des mondänen Damenhuts, des Gehstocks und des filigranen Sonnenschirms aus der Mode gekommen, selbst in einer Metropole, die den Titel Modestadt führt: Düsseldorf! Aber wer weiß, vielleicht haben wir auf unserem fünfstündigen und fünf Kilometer langen Spaziergang über die Rheinpromenade, durch die Carlstadt, über die Königsallee und natürlich durch die berühmt-berüchtigte Altstadt („Längste Theke der Welt“) womöglich einige Passanten inspiriert, ihre Garderobe zu überdenken. Gemessen an den unzähligen Objektiven von Taschentelefonen - auf uns gerichtet wo immer wir lustwandelten - waren wir an diesem Tage jedenfalls Düsseldorfs größte Attraktion. Solcherlei ungefragte Aufmerksamkeit, ungläubig staunende Blicke und offene Münder wurden mit dem freundlichen Lupfen des Hutes beantwortet, was die Verblüffung noch vergrößerte.
Ein Tag also der kleinen Freuden, der inspirierenden Konversation, der Begegnung von Freunden aus der ganzen Republik und gar aus der belgischen Hauptstadt Brüssel. Ein Tag des Verlierens in der Zeitlosigkeit. Schlicht: ein wunderbarer Tag!
„Der Grand Flaneur Walk hat bewiesen, dass selbst in der heutigen Zeit, in der wir von starren Zeitplänen, Terminen und der Vermeidung von Zeitverschwendung wie besessen sind, ein schlichter Spaziergang ohne bestimmtes Ziel (…) den Sinn für die einfachste Vergnügung wiedererwecken und zu einem Happening machen kann.“ Mit diesen Worten schließt Gustav Temple, Herausgeber des britischen Magazins CHAP, seine Reportage über den Londoner Grand Flaneur Walk. Treffendere Worte hätten auch wir zum Abschluss nicht finden können…
In Vorfreude auf „das nächste Mal“ verbleiben herzlichst
Eure Marie & Euer Ferdinand
Photos: Snjezana Jezildzic (1,4,5,6), Clemens Kuytz (2,3), Redaktion WinterSturm (7)
"Welcome to the future!" the Italian gelatiero greeted us at the ice cream parlour on Düsseldorf's Rhine promenade after hastily pushing together chairs and tables for over 30 best-dressed
flaneurs. A truly heroic endeavour on this sunny hot late afternoon, which we gifted with orders of sumptuous ice-cream portions at the end of the Grand Flaneur Walk to recover from the sweet
toils of aimless movement.
"Welcome to the future" - how out of fashion seems the sight of the bright three-piece suit, the fashionable lady's hat, the walking cane and the delicate parasol, even in a metropolis that holds
the title of fashion city: Düsseldorf! But who knows, maybe we inspired some passers-by to rethink their wardrobe during our five-hour, three-miles walk along the Rhine promenade, through
Carlstadt, along Königsallee and, of course, through the notorious Altstadt ("longest bar in the world"). Judging by the countless lenses of pocket phones - aimed at us wherever we strolled
- we were Düsseldorf's biggest attraction that day. Such unsolicited attention, incredulous looks of amazement and open mouths were answered with the friendly doffing of the hat, which added to
the amazement.
A day, then, of little pleasures, of inspiring conversation, of meeting friends from all over the Republic and even from the Belgian capital, Brussels. A day of getting lost in timelessness.
Simply a wonderful day!
"The Grand Flaneur Walk proved that, even in today’s obsession with rigid schedules, appointments and not wasting time, a simple walk with no particular destination (...) can reclaim the simplest of pleasures and turn it into a Happening.“ With these words Gustav Temple, editor of the British magazine CHAP closes his reportage on the London Grand Flaneur Walk. We could not have found more fitting words to conclude...
In anticipation of "the next time", we remain warmly yours
Marie & Ferdinand
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